8 Tipps für eine bessere Datenqualität in Google Analytics

Der Einsatz von Google Analytics zum Tracking der Nutzerbewegungen und -herkunft ist weit verbreitet. Bevor man aber zu einem sauber eingerichteten Analytics Konto kommt und Daten korrekt erfasst werden, sind einige wichtige Punkte zu beachten.

1.     Google Analytics Tracking korrekt auf der Webseite einbinden

Hier gibt es mehrere Punkte zu beachten.

Zur besseren Bedienbarkeit und auch für zukünftige Implementierungen zusätzlicher Pixel (z.B. Google Ads, Facebook, etc.) empfehlen wir zur Einbindung des Google Analytics (GA) Tracking-Codes die Nutzung des Google Tag Managers (GTM). Hierfür muss für die meisten Tracking-Standardfälle nur der Tag Manager Container Code auf allen Seiten der Webseite eingebunden werden. Den Einsatz des GTM haben wir bereits in einem früheren Artikel behandelt. Die gewünschten Trackingpixel (z.B. GA) können dann komfortabel über die Weboberfläche des Tag Managers eingebunden werden.

Weiterhin ist für eine korrekte Einbindung von Google Analytics wichtig, dass die IP-Adresse der Webseitennutzer anonymisiert wird und die Cookiedomain auf den Wert „auto“ eingestellt ist.

Ist der GA Code direkt in den Quelltext der Webseite implementiert, hilft Google mit diesem Artikel zur IP-Anonymisierung weiter.

Wurde das Tracking über den GTM eingebunden, empfehlen wir die Nutzung der Google Analytics Einstellungs-Variabel im Tag Manager. Den Einsatz beschreibt Google hier. Für die korrekte Anonymisierung muss in der Variable ein Feld mit dem Namen „anonymizeIp“ und dem Wert „true“ erstellt werden. Die Einstellungsvariable muss anschließend allen Analytics Tags im GTM zugewiesen werden.

 

Einstellungsfenster des Tools "Google-Analytics"
Abb. 1 Google Analytics Einstellungsvariable im GTM

2.     Internen Traffic ausschließen

Gerade bei Webseiten mit wenigen Aufrufen verfälschen Aufrufe der eigenen Mitarbeiter die Google Analytics Daten enorm und führen im schlimmsten Fall zu falschen Rückschlüssen in Bezug auf Marketing-Maßnahmen.

Für den Ausschuss gibt es zwei Möglichkeiten: Man richtet einen Filter auf Datenansichtsebene ein und schließt interne IP Adressen aus. Hier ist zu beachten, dass durch die IP-Adress-Anonymisierung das letzte Oktett einer IPv4 abgeschnitten wird , weshalb mit dem Filter-Operator „beginnt mit“ gearbeitet und das letzte Oktett der IP-Adresse im Filterfeld weggelassen werden muss, Bsp.: „123.124.125.“. Dabei werden natürlich nicht nur die Zugriffe der eigenen IP ausgeschlossen, sondern alle, die sich in diesem Subnetz befinden.

Wenn man nicht das ganze Subnetz ausschließen möchte, gibt es noch die Option mit dem Google Browser-Add-on zu arbeiten. Dies muss allerdings bei jedem betroffenen Nutzer UND Gerät einzeln eingerichtet werden und birgt damit ein hohes Fehlerpotential. Außerdem wird die Erfassung nicht nur auf der eigenen Seite verhindert, sondern auf allen anderen Webseiten, die man besucht.

3.     Bots & Spam

Landen weiterhin Aufrufe mit fragwürdiger Herkunft. In den Berichten kann es sinnvoll sein, mit einem Datenansichtsfilter diese Quellen zu filtern. Dieser Filter sollte vorher in einer Testdatenansicht gründlich überprüft werden, damit keine relevanten Daten gefiltert werden. Diese Einstellung ist auf Datenansichtseben unter „Einstellungen der Datensicht“ zu finden.

4.     Verweise ausschließen & organische Suchquellen hinterlegen

Gerade für Online-Shops, die mit externen Zahlungsdienstleistern arbeiten (z.B. PayPal) ist es wichtig, diese auf die Verweis-Ausschlussliste zu setzen. Wird das nicht gemacht, werden die ursprünglichen Verweise der Nutzer, die bspw. mit PayPal bezahlen, überschrieben. Außerdem wird die Conversion der letzten Quelle zugeordnet. Das verfälscht die Akquisitionsdaten bzw. macht sie unbrauchbar. Auch Verweise der eigenen Domain sollten ausgeschlossen werden.

Zur weiteren Erhöhung der Datenqualität sollten Quellen der organischen Suche hinterlegt werden, damit Nutzer korrekt den organischen Zugriffen zugeordnet werden.

Zeigt ein Einstellungsfenster des Google Tag Managers, in dem die Quellen der organischen Suche definiert werden können.
Abb. 2 Beispiel für Quellen der organischen Suche

Beide Einstellungen findet man in der Verwalten-Ansicht unter Property -> Trackinginformationen. Dort werden alle Domains, die keine echten Verweise darstellen hinterlegt.

5.     Site-Search Tracking

Wird dem Nutzer auf der Webseite eine Suchfunktion bereitgestellt, sollte auch die Site-Search-Funktion in Google Analytics aktiviert werden. Diese Funktion liefert wertvolle Informationen darüber, was die Nutzer der Webseite besonders interessiert, damit man diese Interessen präsenter auf der Webseite einbinden kann. Site-Search Tracking wird in den Einstellungen der jeweiligen Datenansicht aktiviert. Damit das Tracking Daten sammelt, muss einfach der entsprechende Suchparameter hinterlegt werden. Zusätzlich sollte die Einstellung zum Entfernen des Suchparameters aktiviert werden.

Zeigt ein Fenster des Google Tag Managers, in dem Einstellungen zum Site Search-Tracking vorgenommen werden können.
Abb. 3 Beispiel für eingerichtetes Site-Search-Tracking

6.     URL-Parameter ausschließen

Damit in den Webseitenberichten die URLs korrekt aggregiert werden und die Berichte nicht mit unzähligen URL Versionen einer Seite mit verschiedenen Parametern verfälscht werden, sollten in Analytics nicht benötigte URL Parameter ausgeschlossen werden. Hierzu zählen zum Beispiel der Facebook-URL-Parameter „fbclid“. In den Einstellungen der jeweiligen Datenansicht müssen dazu in das Feld „URL-Suchparameter ausschließen“ die gewünschten Parameter kommagetrennt eingetragen werden.

7.     Verknüpfungen von anderen Google-Tools

Verwendet man weitere Google Tools wie zum Beispiel Google Ads oder die Search Console, sollten diese Produkte auch mit Google Analytics verknüpft werden, um die Daten weiter anzureichern und die Datenqualität zu erhöhen. Die Verknüpfungen können unter Verwaltung in der gewünschten Property vorgenommen werden.

8.     Nutzung von UTM Parametern

Mittels UTM-Parametern lassen sich Marketingmaßnahmen, die auf die eigenen Webseite verlinken, in Google Analytics auswerten. Zum Beispiel können so Zugriffe über Links in Newslettern erfasst werden. Ein anderer Anwendungsfall wäre die Auswertung von Klicks auf URLs in einer E-Mail-Signatur. Google selbst beschreibt den Einsatz der UTM Parameter in seiner Hilfe sehr genau.

 

Fazit

Google Analytics ist schnell eingerichtet und implementiert, um aber eine Datenbasis mit hoher Qualität und Aussagekraft zu erhalten helfen die 8 vorgeschlagenen Tipps. Dennoch sollte man den Daten nicht einfach blind vertrauen, sondern immer auch kritisch hinterfragen. Werden diese beiden Punkte berücksichtigt, erhält man mit Google Analytics eine mächtige Datenbasis für die Auswertung der eigenen Webseite und Ableitung weiterer Marketingmaßnahmen.

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Sven George
Sven George
vor 4 Jahren

Hallo. Lieben Dank für die tollen Tipps. Dankeschön an die Redaktion des Blogs. Ihr macht euch unglaublich viel Mühe, um euer Sachwissen zu teilen. Echt klasse.