Web Analytics Auslese Q1 2023
Google hat das Ende von Optimize angekündigt: Bis zum 30. September 2023 können eure A/B-Tests, sofern vorhanden, noch weiterlaufen. Außerdem erstellt Google seit März automatisch GA4 Properties für seine Nutzer*innen, allerdings nicht für alle. Ob ihr betroffen seid oder nicht und was ihr jetzt tun könnt, lest ihr in unserer aktuellen Web-Analytics-Auslese für das erste Quartal von 2023.
Datenschutz
Bevor wir zu den Google-News aus Q1 kommen, müssen wir einmal wieder über das Thema Datenschutz sprechen: und zwar über die Gestaltung von Cookie-Bannern. Noch konkreter geht es um die Abwesenheit eines „Ablehnen“-Buttons neben dem „Alle akzeptieren“-Button auf der ersten Ebene. Die Arbeitsgruppe des Europäischen Datenschutzausschusses hat dieses Fehlen nun als klaren Verstoß gegen den Datenschutz gewertet. Oder anders ausgedrückt: es muss neben dem „Alle akzeptieren“ eine gleichwertige Alternative zum „Ablehnen“ geben.
Bei der Formulierung einer gleichwertigen Alternative schwingt schon mit, dass Nudging im Grunde auch als Verstoß gilt. Kurz zur Erklärung, was mit Nudging gemeint ist: die farbliche Hervorhebung des „Alle akzeptieren“-Buttons, sodass man die Nutzer*innen eher dazu bewegen möchte, dorthin zu klicken – laut Studienergebnissen auch mit Erfolg.
Erfüllt euer Cookie-Banner diese Anforderungen, enthält also einen Button zum Ablehnen und vermeidet Nudging, habt ihr das erste Hindernis im Cookie-Banner-Hürdenlauf bewältigt. Ihr wollt wissen, was es sonst noch zu beachten gibt? Dann lest doch mal hier rein.
Google News
Bye bye, Google Optimize
Nach dem Ende von Universal Analytics hat Google nun auch das Ende eines weiteren beliebten Google-Produktes, nämlich Optimize, verkündet: Bis zum 30. September 2023 können eure A/B-Tests, sofern vorhanden, noch weiterlaufen. Danach zieht Google den Stecker. Wer den Verdacht hat, das alles könnte zum Push in Richtung GA4 dienen, liegt vermutlich richtig damit. Google hat nämlich angekündigt, dass A/B-Tests künftig in GA4 zur Verfügung stehen sollen:
Wir möchten Unternehmen jeder Größe weiter dabei unterstützen, die Nutzerfreundlichkeit Ihrer Website zu verbessern, und investieren in die Einbindung von Drittanbieterlösungen für A/B-Tests in Google Analytics 4.
Google
Wann und in welcher Form solch eine A/B-Integration in GA4 kommen wird, bleibt aktuell aber unklar.
Automatische GA4 Properties
Diese Nachricht hat euch vermutlich schon vor geraumer Zeit über euer Postfach erreicht: Google hat angekündigt, ab März automatische GA4 Properties für seine Nutzer*innen zu erstellen. Wir haben zu diesem Thema schon einen eigenen Blogbeitrag verfasst, denn eine solche GA4-Migration ist nicht so einfach, wie die Google-Ankündigung verwirrenderweise nahelegt. Das wichtigste nochmal in aller Kürze:
- GA4 und Universal Analytics sind komplett verschiedene Tools – eine rundum automatische Übertragung der Einstellungen und gesammelten Daten ist schlichtweg nicht möglich, ganz zu Schweigen von eurem Tracking-Set-up im Google Tag Manager.
- Die einzige Ausnahme: ihr trackt wirklich nur Pageviews und betrachtet die Traffic-Quellen.
- Unser Fazit: Alles, was darüber hinausgeht, bedarf eines manuellen Set-ups inklusive Tracking im Google Tag Manager. Der Großteil der Nutzer*innen sollte die Funktion daher deaktivieren. Wie das geht, lest ihr hier.
Ihr habt die Funktion nicht deaktiviert und wundert euch, warum ihr bis heute keine automatisch erstellte GA4 Property von Google habt? Dann liegt es vermutlich daran, dass ihr ein Tracking-Set-up habt, bei dem der Tracking Code für GA4 (gtag.js) nicht im Quelltext implementiert ist. Denn nur in diesem Fall werden die automatischen Properties erstellt: also nur, wenn ihr gtag.js im Quelltext verbaut habt. Darüber hinaus scheint Google die Frist für die Erstellung in diesen Monat verschoben zu haben, das geht zumindest aus der letzten Benachrichtigung hervor.
Und als wäre das nicht schon alles komplex genug, gibt es auch noch folgendes Update von Google:
Google empfiehlt also jetzt selbst eine manuelle Migration. Ihr braucht Hilfe dabei? Kein Problem, wir helfen euch gerne! 🙂 Und so könnte man die Ankündigung zu den automatischen GA4 Properties nochmal in einem Satz zusammenfassen: Viel Lärm um eine Sache, die mehr verwirrt als dass sie es sollte.
Benutzerdefinierte Channelgruppen in GA4
Lange erwartet, jetzt sind sie da: die benutzerdefinierten Channelgruppen. 🎉 Was wir aus Universal als Standard-Option kannten, war uns bisher in GA4 verwehrt: Die Möglichkeit, die Definitionen der Channelgruppen individuell anzupassen bzw. vor allem die Möglichkeit, auch neue Channels hinzuzufügen und zu definieren. Dies funktioniert wie gewohnt auf Basis von Quelle/Medium oder Kampagne.
Die Standard-Channelgruppe kann aktuell leider (noch) nicht bearbeitet werden, sodass eine neue Channelgruppe angelegt werden muss. Diese kann dann in den Berichten als sekundäre Dimension eingefügt oder in der explorativen Datenanalyse angewendet werden. Ihr findet die Möglichkeit zur Erstellung unter Verwaltung, Dateneinstellungen, Channelgruppen und „Neue Channelgruppe erstellen“.
Tracking
CAPI-Tracking für Meta, TikTok & Pinterest
Lange haben Trackingpixel in Form von Javascript-Code, die im Webbrowser der Nutzer*innen geladen werden, das Tracking dominiert. Veränderungen bei Third- und First-Party-Cookies, aber auch Leistungsgründe haben dazu geführt, dass wir seit einiger Zeit intensiver über Server-side Tracking sprechen. In seinem Blogartikel zeigt euch mein Kollege Stefan, wie man einen Server-side Google Tag Manager zum Tracking für Social-Media-Plattformen, wie Meta, TikTok oder Pinterest, nutzen kann.